White Matter Lesions (WML)
White Matter Lesions sind Schäden an den weissen Gehirnzellen. Sie kommen mit zunehmendem Alter recht häufig in der Bevölkerung vor. Eine deutsche Bezeichnung dafür ist: Glioseherde.
Sie sind Vorboten von Gehirnschlag, Demenz, Alzheimer und Degenerations-Erscheinungen am Auge.
White Matter Lesions zeigen sich zunächst durch Flecken auf Kernspin-Bildern. Sie treten hauptsächlich mit zunehmendem Alter und mit cerebrovaskulären Risikofaktoren auf. Ab einem Lebensalter von 40 Jahren haben bereits 40 % der Bevölkerung WML-Schäden an den weissen Gehirnzellen, ab 60 Jahren 95%.
Solange die WML klein sind, sind keine Auswirkungen messbar. Sie tendieren aber dazu schnell größer zu werden (z.B. plus 15% in 2 Jahren). Die Aufnahme im Bild rechts zeigt ein Gehirn mit fortgeschrittenen WML.
Die Vergrößerung der WML lässt sich offenbar durch Tocotrienol-Vitamin E aufhalten, oder sogar rückgängig machen (siehe 2 Studien unten).
Bei WML werden hautsächlich drei Diagnosen gestellt:Leukoaraiose, vaskuläre Demenz oder lakunare Infarkte. Eine entzündliche Reaktion im Gehirn könnte bei der Entstehung eine Rolle spielen. Histopathologisch werden WML als Gliose, Demyelinisierung und Verlust von Axonen beschrieben (Axone sind die von Neuronen ausgehenden Nervenfasern, die in Synapsen zur Reizweiterleitung enden).
Die Rotterdam Scan Studie
Eine grosse Studie untersuchte an 1077 nicht dementen Personen ab 60 Jahren Lebensalter wie WML die Geirnleistung beeinträchtigen und wie verbreitet sie sind.
Ergebnis: Es zeigte sich, dass WML im Alter ab 60 sehr verbreitet sind; nur 5% der untersuchten Personen hatten gar keine WML. WML können in zwei Arten unterschieden werden: periventriculäre und subcorticolare. Es wurde festgestellt, dass periventriculäre WML die Gehirnleistung signifikant beeinträchtigen und zwar besonders bei allen Tests die eine Geschwindigkeitskomponente beinhalten.
Den Volltext der Studie finden Sie hier: "Cerebral White Matter Lesions and Cognitive Function: The Rotterdam Scan Study " (in englischer Sprache).
Tocotrienole als mögliche Behandlung
In der Forschung führend ist die Ohio State University (USA) mit ihrem Professor Chandan K. Sen. Auf einer Konferenz
konnten wir Einblick in diese Forschungen erhalten.
Es hat sich gezeigt, dass Tocotrienole für die Behandlung von WML geeignet sind - glücklicherweise, denn bis dahin existierte kein erfolgreicher Ansatz zur Behandlung.
Wir zeigen Ihnen Bilder von Prof.Chandan Sen, die zeigen wie White Matter Lesions in MRT Scans des Gehirns aussehen. Bei den roten Stellen auf den 3D-Bildern handelt es sich um White Matter Lesions.
Im diesem Fall waren die WML noch gering ausgeprägt, im Bild ganz oben sieht man einen extremeren Fall.
Die freiwilligen Teilnehmer der Studie erhielten 2 mal 200mg gemischte Tocotrienole (Tocomin®) täglich. Das gemessene Volumen der white matter lesions verringerte sich darauf wie folgt:
Es konnte also eine deutliche Abnahme der WM-Lesionen durch die Tocotrienole festgestellt werden.
Prof.Sen's Webinar
Das Ergebnis dieser Placebo-kontrollierten Doppeltbindstudie (n=121 + n=113):
- Unter der Gruppe ohne WML entwickelten sich WML, sowohl in der Tocotrienol-behandelten Gruppe, als auch in der Placebo-Gruppe. Die WMLs in der Tocotrienol-Gruppe waren aber viermal kleiner.
- In einer zweiten Gruppe, die bereits WMLs hatte, wurde im Verlauf von 2 Jahren eine deutliche Vergrößerung der WML festgestellt. In der Tocotrienol-Gruppe verkleinerten sich hingegen die WML (Grafik oben).
In der Studie wurde 2*200mg Tocomin® (Carotech) täglich verwendet.
Ergebnis: die neuroprotektiven Eigenschaften von Tocotrienolen wurden objektiv bewiesen.
Tocomin® ist ein TRF (Tocotrienol Rich Fraction) welches als Nahrungsergänzung verbreitet ist. Wir haben dazu eine Marktübersicht
Weitere Studie 2014
Es liegt nun liegt eine weitere Studie zu WML vor: "Clinical investigation of the protective effects of palm vitamin E tocotrienols on brain white matter." ([PMID 24699052])
390 Freiwillige im Alter über 35 Jahre erfüllten die Auswahlkriterien, die waren:
- mindestens ein Risikofaktor (BMI>25 oder Bluthochdruck oder Diabetes m. oder Cholesterin 5.2 - 6.2 mmol/L und LDL 2.6 - 4.2 mmol/L)
- keine Medikation, keine Einnahme von Tocopherol oder Tocotrienol
Von diesen hatten bereits 45% (177) WML mit Durchmessern ab 5 mm.
Die 121 Teilnehmer erhielten entweder 200 mg T3 (aus Palmen) oder Placebo (randomisiert,doppeltblind).
Nach zwei Jahren Laufzeit waren in der Kontrollgrupppe (Placebo) die WML um durchschnittlich 15,6% gewachsen.
In der T3-Gruppe warten die WML dagegen um 2,8% verkleinert.
Statistische Relevanz wurde nach 2 Jahren erreicht.
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