Tocotrienole beim Mamma-Karzinom - Brustkrebs
Tocotrienole können Krebszellen hemmen und zur Apoptose bringen, die Tumorbildung durch Anti-Angiogenese verhindern und die Einwanderung von Krebszellen in gesundes Gewebe verhindern. Zum Einsatz von Tocotrienolen bei Brustkrebs existiert eine Vielzahl von Studien, die sich zumeist auf der Ebene von Zellkulturen in vitro bewegen. Die neuere Forschung konzentriert sich gerade darauf die Wirkmechanismen zu erkennen und Synergismen mit anderen Molekülen zu finden.
Studien an menschlichen Brustkrebszellen zeigen, dass bei einigen Zelllinien bereits Konzentrationen um die 5 uMol ausreichen um innerhalb von 2-5 Tagen eine IC50 Hemmwirkung zu entfalten. Eine Zelllinie (MDA-MB-231) benötigte aber hohe 73 uMol für die IC50 Hemmwirkung.
5 uMol sind durch orale Gaben gerade noch erreichbar. Bei der Brust bietet sich zusätzlich die Verabreichung über die Haut an, da die Tumore relativ nah von viel Haut umgeben sind.
Die Studie aus der die Daten der obigen Grafik stammen:
Why tocotrienols work better: insights into the in vitro anti-cancer mechanism of vitamin E
Schlusssatz: Brustkrebs scheint die Krebsart zu sein, die auf T3 sowohl in vitro wie in vivo am besten anspricht. ..
(Original: Breast cancer appears to be the malignancy with highest responsiveness to T3 both in vitro and in vivo. Selective mechanisms of control of cell cycle and apoptosis in breast cancer cells have been identified. More research is needed to ascertain whether these mechanisms are supported by in vivo bioactivity and tissue targeting of T3 which is the key information to support future steps of translational research to bring T3 into chemoprevention and cancer therapy trials.)
Weitere Studien
Es gibt eine zusammenfassende Studien von 2012: Tocotrienols and breast cancer: the evidence to date. (zum Volltext)
Sie fasst die bis 2012 verfügbaren Studien zu Brustkrebs mit Tocotrienolen, darunter viele in vitro, einige in vivo und zwei klinische Studien. Schlusssatz: Weitere klinische Studien müssen durchgeführt werden um die bisherigen Ergebisse zu erhärten. Tocotrienole entfalten Potential als Antikrebs-Mittel in Kombinations-Anwendungen und auch um die therapeutischen Ergebnisse bei Patienten mit Bruistkrebs zu verbessern. (Original:Future clinical studies must be carried out in order to substantiate these findings. Nevertheless, tocotrienols exhibit potential as anticancer agents to be used in combination treatment as well as to enhance therapeutic responsiveness in breast cancer patients.)
Tocotrienols target PI3K/Akt signaling in anti-breast cancer therapy.
Aus dem Abstract: Tocotrienole sind natürliche Formen von Vitamin E die potente Antikrebswirkung zeigen bei Dosierungen, die auf normale Zellen wenig oder keine Auswirkung haben. Da Brustkrebszellen deutlich sensibler auf den inhibitierenden Effekt von gamma-Tocotrienol auf PI3K/Akt Signale reagieren als normale Zellen, legen unsere Ergebnisse nahe, dass gamma-Tocotrienol signifikante Vorteile bei der Reduzierung des Brustkrebsrisikos bei Frauen hat.
Die Kombinationstherapie war am effektivsten wo die Wirkungsweise der Tocotrienole komplementät zu der anderen Droge war und signifikante Gesundheitsvorteile bei der Verhütung und Behandlung von Brustkrebs haben kann. Gleichzeitig werden Resistenz und toxische Effekte vermieden, wie sie bei hochdosierten Monotherapien auftreten.
(Original: Tocotrienols are natural forms of vitamin E that displays potent anticancer activity at treatment doses that had little or no effect on normal cell viability. .. suggesting that cytotoxic and antiproliferative effects of γ-tocotrienol might be mediated through different mechanisms. .. Since breast cancer cells are significantly more sensitive to the inhibitory effects of γ-tocotrienol on PI3K/Akt signaling than normal cells, these findings suggest that γ-tocotrienol may provide significant health benefits in reducing the risk of breast cancer in women.
Combination therapy was most effective when the anticancer mechanism of action of γ-tocotrienol is complimentary to that of the other drug and can provide significant health benefits in the prevention and/or treatment of breast cancer, while at the same time avoiding tumor resistance or toxic effects that is commonly associated with high dose monotherapy. )
γ-Tocotrienol-induced autophagy in malignant mammary cancer cells.
Schlusssatz: Diese Ergebnisse demonstrieren, dass in menschlichen und Maus-Brustkrebszellen die cytotoxische Wirkung von gamma-Tocotrienol mit der Auslösung von Autophagie zusammen hängt.
(Original: In summary, these findings demonstrate that the cytotoxic effects of γ-tocotrienol are associated with the induction of autophagy in a mouse and human mammary cancer cells.)
In dieser Pilotstudie mit 240 Frauen mit Brustkrebs im frühen Stadium (Phase I und II, ER positiv) wurde entweder Tamoxifen alleine oder Tamoxifen mit Tocotrienol gegeben. Die Tocotrienol-Menge wurde mit "200 mg TRF aus Palmfrucht" angegeben was auf etwa 80 mg T3/d hindeutet (nach neueren Ergebnissen wären 400- 800 mg T3 sinnvoll).
Ergebnis: nach fünf Jahren wies die Tocotrienol-Gruppe eine um 60% niedrigere Sterblichkeit auf, allerdings statistisch nicht signifikant. (Risk of mortality due to breast cancer was 60% (HR, 0.40; 95% CI, 0.08 to 2.05) lower in the intervention group versus the controls after adjustment for age, ethnicity, stage, and lymph node status, but this was not statistically significant.)
Die Frage der ER (Estrogen Rezeptoren)
Da Tocotrienole die Zellmembranen und darin eingebettete Rezeptoren von Schädigung durch ROS (freie Radikale) schützen, könnte die Hormonproduktion der Keimdrüsen durch das LH-Hormon angeregt werden.
Gelegentlich taucht die Frage auf ob durch T3 nicht auch der Estrogen-Spiegel erhöht und dadurch Estrogen sensible Tumorzellen angeregt werden könnten. Bislang gibt es keine Studie, die eine Beeinflussung der Estrogen-Spiegel durch Tocotrienole nachweist. Das könnte aber leicht durch Messung der tatsächlichen Estrogen-Werte bestimmt werden.
Es gibt andere Daten zur Wirkung der Tocotrienole auf Estrogen Rezeptoren (ER). Und zwar wirken Tocotrienole auf ER-β und bewirken seine Verlagerung in den Zellkern wo sie die Aktivierung eines Produkt namens MIC-1 verursachen. Die Überproduktions dieses MIC-1 durch Tocotrienole hat Zellarrest und Apoptose ausgelöst. Die Bildung von ER-α Rezeptoren wird hingegen durch Tocotrienole unterdrückt. Dies ist eine weitere Erklärung für die hemmende Wirkung der Tocotrienole auf Krebszellen (siehe hier).
weiter mit Kapitel.. Prostata Ca