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Essentielle Fettsäuren - in den Primadonnas der Öle

Häufig stellt sich die Frage - welches Öl ist "gesund". Welche Öle sollte man unbedingt, welche gerne und in welchen Verhältnissen konsumieren. Es stellt sich heraus, dass es einige (normale, natürliche) Pflanzenöle gibt, die sich durch extrem gute Inhaltsstoffe auszeichnen - die "Primadonnas" der Öle. Hier eine kurze Einleitung mit Begründung.

Kurzfassung: Essen Sie genügend Leinöl, Borretschöl (oder Nachtkerze oder Sonnenblume), und evtl. Algenöle

Es gibt zwei essentielle Fettsäuren, nämlich die alpha-Linolensäure (LNA,omega-3) und die Linolsäure (LA,omega-6).  Beide werden im Körper durch Enzyme weiterentwickelt, bis hin zu hochpotenten Gewebshormonen und funktionellen Fetten, die als eine Art "Transistoren" in Gehirn und Auge fungieren. Zum Teil liegen sie auch schon "fertig" vor.

Hier ist, was passiert: Die Fette LNA und LA werden durch (3 verschiedenen) Enzymen zu GLA, EPA, DHA und AAentwicklung der essentiellen Fettsäuren

LA und LNA werden schon in unsere Membranen eingebaut und sorgen dafür, das sie elastischer werden (wichtig z.B. für Adern). Essen sie darum mindestens 15% (oder 30%) essentielle Fettsäuren, wie sie in vielen Pflanzenölen vorkommen - im Gegensatz zu tierischen Fetten, die überwiegend gesättigt sind, steifere Membranen machen und die oben Beschriebene Weiterentwicklung stören.

In zwei Enzymschritten (d6d und elongase) wird daraus DGLA, woraus die positiven (Serie-1) Prostaglandine entstehen. Sie sind lebenswichtig und Gegenspieler der gefürchteten "bösen" Prostaglandine. Den ersten Schritt davon kann die erste "Primadonna" sparen: Borretschöl enthält direkt 20% GLA. Dadurch entstehen mehr und schneller die "guten" (entzündungshemmenden) Prostaglandine.

Der nächste Schritt ist der Knackpunkt: das Enzym d5d erzeugt entweder die wunderbaren Algenöle (EPA und DHA) oder die sehr bedenkliche AA (Arachidonsäure). Je nachdem wieviel aus omega-3 oder omega-6 von vorher zur Verfügung steht. Darum ist es wichtig wieviel pflanzliches omega-3 oder omega-6 gegessen werden. Studien haben ergeben, das es mindestens 25% pflanzliches omega-3 sein muss. Im Durchschnitt (Standarddiät) sind es aber nur 14% oder weniger. Dadurch entsteht mehr AA, mehr entzündungsfördernde Prostaglandine und mehr Herz/Kreislaufkrankheiten. Dagegen hilft Leinöl, das als Einziges sogar viel mehr omega-3 als omega-6 enthält (etwas schwächer geht noch Camelina/Leindotter, dann noch Hanf oder Rapsöl).

Das sind die wichtigen Argumente für Leinöl (pflanzliches omega-3) und Borretschöl (fertige GLA).

Die ebenfalls sehr wichtigen Algenöle (auch Fischöle, EPA und DHA, die "Transistoren") kann man auch direkt essen (eben aus Algen oder aus Fett-Fischen). Die Algenöle EPA und DHA sind Vorstufen der Körpereigenen Resolvine, welche benötigt werden um lokale Entzündungen wieder in den Normalzustand zu überführen.

Das ganze führt uns nun zu den wichtigsten Ölen zum Essen. Im nächsten Kapitel

 
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