Cholesterin endlos senken?
Aktuell gibt es eine neue Cholesterin-Studie [„Fourier Studie“ Volltext], die durch die Presse geht (mit einem Artikel im SPIEGEL).
Es handelt sich um eine große Studie mit 27564 Menschen, doppeltblind, über 2 Jahre in 49 Ländern, mit einem neuen WIrkstoff: Evolocumab.
Das Ergebnis ist: 15% weniger Infarkte (1344 anstatt 1563 Patienten). Die Studie soll belegen, dass es vorteilhaft ist, das Cholesterin noch weiter als bisher üblich zu senken.
15% weniger Infarkte – wäre es das nicht wert das neue (sehr teure) Mittel weitverbreitet einzusetzen?
Es gibt aber einen Haken: es gab KEINEN Effekt auf die Sterblichkeit aus Herz/Kreislauf- Gründen, KEINE geringere Einweisung in Krankenhäuser und KEINEN Verbesserung der Sterblichkeit aus allen Gründen. Was bedeutet, dass die Sterblichkeit aus anderen Gründen gestiegen sein muss, wenn die Sterblichkeit von Infarkten sank.
Es stellt sich schon sehr die Frage welchen Sinn eine Behandlung macht, wenn Sie die Todes- und Krankheitsrate nur verschiebt und nicht ändert.
Bei dem neuen Mittel Evolocumab handelt es sich nicht um ein Statin, sondern um Antikörper. Statine haben massive schwere und sehr häufig auftretende Nebenwirkungen. Sind mit dem neuen Mittel vielleicht weniger schädliche Nebenwirkungen zu erwarten?
Aus der Studie: „Adverse events of interest including muscle-related, cataracts, injection site, allergic and neurocognitive.“ Auf Deutsch: Nebenwirkungen waren (unter anderen)
- in Verbindung mit Muskeln stehend,
- Katarakt (grauer Star)
- an der Einstichstelle (das Mittel wurde wöchentlich injiziert)
- Allergien
- und in der Gehirnfunktion
Das ähnelt den Nebenwirkungen der Statine und legt den Verdacht nahe, dass das Cholesterin selbst für genau diese Funktionen benötigt wird.
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