Wie Muskeln aufbauen, wie Muskelabbau verhindern
Muskeln brauchen zum Aufbau einen ganz bestimmten Stoff, der bisher kaum beachtet wurde:
Geranylgeraniol, kurz GG (sprich Chi Chi). Wie genau? GG ist Grundstoff für die Wachstumsfaktoren Rheb, Rho/Rac, Rab und Rab7/RhoB. Dadurch ist GG nötig für Muskelwachstum.
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Diesen Stoff, GG, kann der Körper selbst herstellen, diese Fähigkeit nimmt mit den Lebensjahrzehnten aber ab.
Muskelaufbau für Athleten und Sportler
Erste Erfahrungsberichte bestätigen, was durch Tierstudien bereits nachgewiesen wurde: Durch zusätzliches GG wird das Muskelwachstum gefördert Die Muskelkraft wird verstärkt.
In diesem Sinne ist GG sicherlich sinnvoll für Athleten, Sportler und Bodybuilder. Oder auch wenn man aus physiologischen Gründen mehr Muskelmasse möchte (beispielsweise für allgemeine Fitness, zum Abnehmen und gegen Insulin Resistenz).
Muskelschwund (Sarkopenie) vermeiden für Personen ab 40 Jahren
Sarkopenie heißt der Verlust von Muskeln im Alter. Der Vorgang beginnt langsam ab ca. 30 Jahren und beschleunigt sich ab ca. 40 Jahren auf beispielsweise 1%-3% pro Jahr. Sie ist der Grund für häufige Stürze und warum ältere Menschen oft Mühe haben alltägliche Aufgaben zu erfüllen oder Treppen zu steigen.
Was kann man dagegen tun? Trainieren, genügend Protein essen und GG.
Eine Erklärung für Sarkopenie ist die nachlassende Synthese von GG (Geranylgeraniol). Dadurch stehen nämlich weniger der oben genannten Wachstumsfaktoren zur Verfügung.
Zum Glück stehen (seit wenigen Jahren) Pflanzenextrakte mit GG zur Verfügung.
Muskeln brauchen aber auch einen „Treibstoff“, der die Energie liefert. Dieser Treibstoff heißt ATP und ist abhängig von B-Vitaminen, Eisen, Kupfer, Magnesium und CoQ10 (Ubichinol). CoQ10 wiederum ist abhängig von GG. (Darum) nimmt CoQ10 und damit die verfügbare Energie im Alter ebenso deutlich ab (siehe hier).
GG ist also doppelt wirksam, es baut den Motor (Muskeln) und den Treibstoff (CoQ10).
Muskelschmerzen (Mypathie, SAMS) für Personen mit Colesterinsenkern
Cholesterinsenker (Statine) werden millionenfach verordnet und sie blockieren nicht nur Cholesterin, sondern auch GG und seine vielen Nachfolgeprodukte. Wer Statine nimmt, macht sich praktisch 30 Jahre älter, was die Muskelfunktion betrifft.
Etwa 25% aller Statin-Patienten haben muskuläre Probleme, beispielsweise Schmerzen. Diese heißen Myopathie oder SAMS (Statin Associated Muscle Symtoms). Für Statin-Patienten gilt dasselbe wie bei Sarkopenie beschrieben (nur dass Training nicht helfen wird).
Derzeit wird versucht das Energieproblem durch CoQ10 zu lösen (was mit GG besser geht). Die Gabe von GG um auch die Muskeln selbst zu stärken wird derzeit in klinischen Studien getestet.
Für Bisphosphonate – das sind Osteoporose-Medikamente, die vor allem Frauen in der Menopause nehmen – gilt übrigens dasselbe wie für Statine (siehe hier).
Begriffserklärungen
Die Rolle von GG-abhängigen Molekülen für Muskelwachstum betrifft Zytoskelettdynamik, Myoblastenfusion und Vesikelsekretion. Weil nicht sofort ersichtlich ist, warum diese beteiligt sind, hier eine kleine Begriffsdefinition:
Zytoskelettdynamik
Funktion:
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Umfasst die Reorganisation von Aktinfilamenten und Mikrotubuli.
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Essentiell für Zellform, mechanische Spannung, Kraftübertragung, und Migration von Muskelvorläuferzellen (Satellitenzellen).
Relevanz für Muskelwachstum:
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Muskelzellen müssen ihre Struktur anpassen, um auf Belastung (Training) zu reagieren.
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Aktin-Remodellierung ermöglicht die Zellstreckung, Hypertrophie und Membranintegration neuer Zellkerne.
GG-Bezug:
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Gesteuert durch RhoA, Rac1, Cdc42 → alle benötigen GG für Membranverankerung.
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Ohne GG: gestörte Aktindynamik, keine mechanische Anpassung → weniger Muskelwachstum.
Myoblastenfusion
Funktion:
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Verschmelzung von Myoblasten zu multinukleären Myotuben → Grundbaustein für Muskelfasern.
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Findet bei Wachstum (Hypertrophie) und Regeneration (nach Verletzung) statt.
Relevanz für Muskelwachstum:
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Neue Zellkerne (aus Satellitenzellen) erhöhen das Synthesepotenzial der Muskelfaser.
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Ohne Fusion kein echtes Muskelwachstum möglich.
GG-Bezug:
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Zytoskelettdynamik (Rac1/Cdc42) + Zelladhäsionsprozesse (Integrine, Cadherine) → essenziell.
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Rho-GTPasen koordinieren Membranverschmelzung und Aktinverformung.
Vesikelsekretion
Funktion:
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Transport von Wachstumsfaktoren (z. B. IGF-1), Membranproteinen, Rezeptoren, Enzymen u. a.
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Vermittelt durch Rab-GTPasen (z. B. Rab1, Rab7, Rab11) entlang von ER–Golgi–Plasmamembran-Wegen.
Relevanz für Muskelwachstum:
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Vesikel transportieren Proteine für:
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Zellmembran-Remodellierung
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Sekretion anaboler Faktoren
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Zell-Zell-Kommunikation (Myokine)
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GG-Bezug:
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Rab-GTPasen müssen GG-modifiziert sein → sonst kein Vesikeltransport.
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Ohne GG: gestörter Proteinexport, mangelhafte Versorgung der Muskelzelle mit Synthesefaktoren.
weiter mit Kapitel.. GG Vorkommen
