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PRM und SPM – Resolvine, Maresine, Lipoxine und Protectine 

Die essentiellen omega-3 Fettsäuren und ihre Funktionen sind als vorteilhaft und wünschenswert bekannt. Am bekanntesten sind die "Algen-/Fisch-Öle" DHA und EPA. Aber auch danach geht es nocht weiter.

Bezeichnung Funktion
LNA alpha-Linolensäure ist aus Leinöl bekannt und Vorläufer für alle anderen - Entzündungshemmend durch competetive Verminderung der Arachidonsäure (pro Serie-1 PG)
 - Einbau in Zellmembranen (Fluidität)
EPA und DHA, die Fischöle bzw. Algenöle - Funktion in Sinneszellen und Gehirnzellen
PRM, Pro Resolving Mediators - Vorstufe der Rv*, Mar*, PD*, LX*

Aus den PRM (Pro Resolving Mediators) werden die eigentlich wirksamen Resolvine, Maresine, Lipoxine und Protectine hergestellt. Diese werden oft auch nur SPM genannt (Spezialisierte Pro-resolving Mediatoren) .

Hier eine Tabelle mit ihren wichtigsten Vertretern und biologischen Wirkungen:

KlasseVertreter Biologische Funktionen / Wirkungen
Resolvine D-Serie RvD1–RvD6 - Hemmung der Neutrophilenrekrutierung
- Förderung der Makrophagen-vermittelten Phagozytose
- Entzündungsauflösung
Resolvine E-Serie RvE1, RvE2, RvE3 - Hemmung proinflammatorischer Zytokine
- Schutz von Geweben vor Entzündungsschäden
Maresine MaR1, MaR2 - Förderung der Gewebehomöostase
- Unterstützung von Wundheilung und Geweberegeneration
Lipoxine LXA4, LXB4  - Unterdrückung der Neutrophilenaktivierung
- Förderung von Anti-Inflammation und Rückbildung der Entzündung
Protectine PD1 (auch als NPD1 bezeichnet) - Neuroprotektive Wirkung
- Schutz von Retina und Neuronen
- Hemmung proinflammatorischer Signalwege

Überblick über die vier Mediatoren

1. Resolvine (RvD, RvE)

  • Herkunft: Gebildet aus Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA).

  • Wirkung: Hemmen die Wanderung von Neutrophilen, reduzieren die Produktion proinflammatorischer Zytokine und fördern die Phagozytose apoptotischer Zellen durch Makrophagen.

  • Klinische Relevanz: Zeigen vielversprechende Effekte bei der Behandlung von Asthma, Arthritis und entzündlichen Darmerkrankungen. 

2. Maresine (MaR1, MaR2)

  • Herkunft: Abgeleitet von DHA durch 12-Lipoxygenase in M2-Makrophagen.

  • Wirkung: Reduzieren die Infiltration von Neutrophilen, fördern die Geweberegeneration und modulieren die Immunantwort.

  • Anwendungsgebiete: Potenzial bei der Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen, Nierenschäden und entzündlichen Darmerkrankungen.  

3. Lipoxine (z. B. LXA₄)

  • Herkunft: Synthese aus Arachidonsäure über die Lipoxygenase-Wege.

  • Wirkung: Blockieren die Migration von Leukozyten, fördern die Phagozytose apoptotischer Zellen und modulieren die Zytokinproduktion.

  • Besonderheit: Aspirin kann die Bildung von 15-epi-Lipoxinen fördern, die ähnliche entzündungsauflösende Eigenschaften besitzen.  

4. Protectine (z. B. PD1/NPD1)

  • Herkunft: Gebildet aus DHA, insbesondere in neuronalen Geweben.

  • Wirkung: Schützen Nervenzellen vor Entzündung und oxidativem Stress, fördern die Zellüberlebenssignale und hemmen proinflammatorische Zytokine.

  • Relevanz: Bedeutend für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und bei der Auflösung von Entzündungen in der Netzhaut.  

Es gibt auch schon eine Liste von Krankheitsbildern, für die die Anwendung einzelner SPM vorgeschlagen wird: 
Mediator Herkunft Krankheitsbilder Wirkmechanismen
Resolvin E1/D1 EPA/DHA Asthma, Arthritis, Colitis ulcerosa, periodontale Erkrankungen Hemmung von Neutrophilen, Förderung der Phagozytose, Zytokinhemmung
Maresin 1 DHA Neurodegeneration, Nierenischämie, entzündliche Darmerkrankungen Förderung der Gewebeheilung, Reduktion von Leukozyteninfiltration
Lipoxin A4 Arachidonsäure Asthma, systemische Entzündungen, Sepsis, chronische Entzündungen Inhibition von Leukozytenmigration, Förderung von apoptotischer Zellräumung
Protectin D1/NPD1 DHA Alzheimer, Netzhautdegeneration, Schlaganfall, Diabetes-bedingte Entzündung Neuroprotektion, anti-apoptotisch, Reduktion oxidativen Stresses