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Wie funtioniert die Anti-Krebs-Wirkung von Tocotrienolen?

Im vorhergehenden Artikel wurden eine Reihe von Studien vorgestellt, die die  potente Antikrebswirkung ("powerful anticancer activity") von Tocotrienolen belegen.

Wie aber funktioniert diese Antikrebs-Wirkung?

Tocotrienole (T3) zeigen eine mächtige Anti-Krebs-Aktivität durch Beeinflussung mehrerer intrazellulärer Signalwege die mit Vermehrung und Überleben von Krebszellen in Verbindung stehen. Quelle Die Antikrebs-Wirkung von T3 ist noch nicht vollständig verstanden, sie basiert aber nicht auf dem antioxidativen Potential.

Entgegen einer landläufigen Einstufung, sind Tocotrienole doch nicht nur ein Antioxidans, sondern sie modulieren eine Reihe von Signalwegen, die den natürlich programmierten Zelltod von entarteten Zellen (Apoptose) einleiten können 

Das schöne an dieser Feststellung ist: Die Tocotrienole aktivieren offenbar natürliche Abwehrmechanismen gegen Krebs in den Zellen selbst.

Diese Mechanismen können für sich alleine ausreichen um Tumore zu bekämpfen. Studien an verschiedenen  Linien von Krebszellen, und auch schon am Menschen belegen das.

Wie genau die krebshemmende Wirkung von Tocotrienolen funktioniert wird in mehreren (auch schon abgeschlossenen) Studien untersucht.

So schreibt [2]:  "γ-Tocotrienol regulierte die Entstehung von STAT3-abhängigen Gen-Produkten, einschließlich Survivin, Cyclin D1, Bcl-2, Bcl-xL,  Mcl-1 und vascular endothelial growth factor.  Außerdem unterdrückte γ-Tocotrienol  bei Krebszellen die Proliferation, verursachte Apoptose und verstärkte die apoptotische Wirkung von chemotherapeutischen Medikamenten   (Paclitaxel und Doxorubicin)."

Die NF-kB begrenzende Wirkung ist nur ein Teil der Anti-Krebs-Wirkung von Tocotrienolen. Mindestens ein weiterer Faktor ist die Wirkung gegen Angiogenese. Angiogenese - die Bildung neuer Blutgefäße - ist für die Entwicklung von Tumoren notwendig, sie würden sonst nicht mit Blut versorgt. Tocotrienole wirken gegen Angiogenese und dadurch ebenfalls gegen Tumorentstehung. [gamma-Tocotrienol inhibits angiogenesis of human umbilical vein endothelial cell induced by cancer cell]

Wir hoffen und erwarten, dass in einigen Jahren die zusätzliche Verwendung von Tocotrienolen bei jeder Krebstherapie zum Standard werden wird.

Synergien mit anderen Krebsbehandlungen

Man kann andere Ansätze bei der Krebstherapie mit Tocotrienolen kombinieren. Sie stören sich nicht gegenseitig. Es wurde sogar mehrfach nachgewiesen, dass T3 die Tumorzellen auf Chemotherapeutika sensibilisieren (so bei Tamoxifen, Doxorubicin, Paclitaxel und anderen). Es entsteht eine synergistische (sich gegenseitig verstärkende) Wirkung.  Mehr darüber im nächsten Kapitel.

Referenzen:

[1] Hier der Originaltext (Tocotrienol combination therapy results in synergistic anticancer response) und eine Übersetzung der Zusammenfassung:

"Vitamin E besteht aus einer Familie von Bestandteilen, die in zwei Untergruppen aufgeteilt werden: Tocopherole und Tocotrienole. Diese wirken als wichtige Antioxidantien, die Peroxidation und die Produktion von freien Radikalen im Körper regulieren. Obwohl Tocopherole und Tocotrienole dieelbe chemische Struktur  mit einem Chromanol-Ring und einer Phytyl-Seitengruppe aufweisen, zeigen nur Tocotrienole Antikrebs-Aktivität, indem sie Zell-interne Signalwege modulieren, die mit Vermehrung und Überleben von Tumor-Zellen in Zusammenhang stehen. Die Kombinationstherapie mit anderen chemotherapeutischen Mitteln resultiert in einer synergistischen Wirkung. Die Kombinationstherapie is am effektivsten, wenn Tocotrienole mit Mitteln kombiniert werden, die einen komplementäre Aktionsmechanismus gegen Krebs besitzen.

Diese Erkenntnisse sind ein starker Hinweis darauf, dass die synergistischen antiproliferativen und apoptopischen Effekte, die durch Behandlung mit niedrigen Dosen von gamma-Tocotrienol zusammen mit anderen chemotherapeutischen Mitteln signifikante Gesundheitsvorteile bei der Verhütung und Behandlung von Brustkrebs bei Frauen besitzen können. Während gleichzeitig Resistenzbildung im Tumor und Nebeneffekte durch die Giftigkeit bei hoch dosierten Monotherapien vermieden werden."

[2] Hier der Originaltext (Gamma-Tocotrienol is a novel inhibitor of constitutive and inducible STAT3 signalling pathway in human hepatocellular carcinoma: potential role as an antiproliferative, pro-apoptotic and chemosensitizing agent) und eine Übersetzung in Auszügen:

"γ-Tocotrienol regulierte die Entstehung von STAT3-abhängigen Gen-Produkten, einschließlich   cyclin D1, Bcl-2, Bcl-xL, survivin, Mcl-1 and vascular endothelial growth factor(VEGF) . Außerdem unterdrückte γ-Tocotrienol  die Proliferation, verursachte Apoptose und verstärkte die apoptotischen Wirkung von chemotherapeutischen Medikamenten   (Paclitaxel und Doxorubicin).

(Conclusion:) Zusammenfassend legen unsere Resultate nahe, dass γ-Tocotrienol ein neuartiger Blocker des Stoffwechselwegs der STAT3 Aktivierung ist, mit einer möglichen Rolle bei zukünftigen Therapien von Leberkrebs (HCC) und anderen Krebsarten."

Synergien mit anderen Naturstoffen  zur NF-kB Senkung

Ein wesentlicher Teil der Anti-Krebs-Wirkung vonTocotrienolen ist ihre Eigenschaft den Transkriptionsfaktor NF-kB zu senken, da durch NF-kB Anti-Apoptose-Faktoren gebildet werden, die die natürliche Krebsabwehr durch Apoptose verhindern. Lesen Sie dazu weiter im Kapitel NF-kB.

Wir halten es für wichtig in diesem Zusammenhang einige Naturstoffe zu erwähnen, da deren Verwendung gleichzeitig mit Tocotrienol (und anderen Krebs-Therapien) eine positive Wirkung entfalten könnte, die jeder Betroffene leicht selbst hinzufügen kann.