Apoptose - und Chemotherapie mit Tocotrienol.
Das Ziel jeder Chemotherapie ist in Krebszellen Apoptose (=Zelltod) auszulösen. In jeder Zelle existiert ein Schwellwert von Schadreizen, ab dem die Apoptose ausgelöst wird, der "Apoptosis threshold level". Der Schadreiz, der die Zelle zur Apoptose bringt kann z.B. oxidativer Stress sein, ausgelöst durch eine Chemikalie oder Bestrahlung.
Krebszellen haben typisch einen höheren eigenen Stress (blau) als normale Zellen. Durch Chemotherapie (rot) wird zusätzlicher Stress erzeugt, der Krebszellen als erstes über den Schwellwert zur Apoptose (hellblau) heben und damit abtöten sollte ohne normale Zellen zu schädigen.
Allerdings ist der Schwellwert zur Apoptose (threshold level) nicht konstant, sondern er wird durch den Faktor NF-kB nach oben verschoben (roter Pfeil). NF-kB wird durch oxidativen Stress aktiviert. Das verschlechtert die zunächst guten Erfolgsaussichten nach dieser Grafik.
Hier kommen T3-Tocotrienole ins Spiel. Sie reduzieren NF-kB und bewegen den Schwellwert dadurch nach unten (grüner Pfeil). Sie können den Apoptose-Schwellwert sogar soweit nach unten verschieben, dass Krebszellen auch ohne Chemotherapie absterben (grüne Linie). Die Erfolgsaussichten der Chemotherapie sind entsprechend besser, da der Schwellwert leichter erreicht wird. Ausserdem haben Krebszellen typisch NF-kB erhöht und erhöhen so Ihren eigenen Schwellwert nach oben (NF-kB erzeugt Anti-Appoptose-Moleküle). Das wird durch T3-Tocotrienol verhindert.
Aber Tocotrienole sind ein Antioxidans wirkt das nicht gegen die Chemotherapie?
Tocotrienole sind (wie alles Vitamin E) ein lipophiles Antioxidans, es wirkt speziell an den lipophilen Zellmembranen. Sie senken den oxidativen Stress nicht in der ganzen Zelle, sondern nur an den Zellmembranen, da wo auch NF-kB eingestellt wird. So können sie den Apoptose-Schwellwert mit NF-kB senken ohne den oxidativen Stress in der Gesamtzelle wesentlich zu beeinflussen. Diese Eigenschaften treffen nur auf Tocotrienole zu, nicht aber auf anderes Vitamin E, insbesondere nicht auf alpha-Tocopherol, das eine um Größenordnungen geringere Affinität zu den Zellmembranen verfügt (40- 60-fach).
Ganz offensichtlich wirkt die Auslösung der Apoptose umso besser, je niedriger der Apoptose-Schwellwert liegt.
Rolle von p53
Apoptose wird nicht nur durch oxidativen Stress ausgelöst, sondern auch durch verschiedene weitere Faktoren wie Fremd-DNA oder das Protein zur Selbstkontrolle: p53. Durch das Protein p53 ("Tumorsuppressor", Molekül des Jahres 1993) können Körperzellen selbst Entartungen feststellen und dadurch Apoptose auslösen.
Das erklärt, warum in Zellkulturen Krebszellen auch ohne Chemotherapeutika durch Tocotrienole sehr erfolgreich zur Apoptose gebracht werden konnten. Durch die Tocotrienole wird NF-kB und dadurch der Apoptose-Schwellwert gesenkt. Dadurch kann durch p53 festgestelltes Tumorverhalten zum Absterben der Krebszelle führen.
Das Tumorsuppressor-Protein p53 wird außerdem durch Tocotrienole mit dem Transaktionsfaktor ATF3 stabilisiert. Dies wurde als wesentlicher Faktor bei der Apoptoseauslösung durch Tocotrienole identifiziert.
Entzündungen und Krebs
Krebszellen zeigen typisch ebenso wie Zellen im Entzündungszustand erhöhte Spiegel von NF-kB (Entzündungen werden mit NF-kB ausgelöst). Entzündungen erzeugen durch H2O2-Produktion ebenfalls erhöhten oxidativen Stress - dieser erhält NF-kB auf einem hohen Wert und verlängert so die Entzündungsreaktion.
Gleichzeitig erzeugt das NF-kB Anti-Apoptose-Moleküle und hebt so den Apoptose-Schwellwert an. Genau dadurch sind entzündete Zellen anfälliger gegen Krebs, denn durch den höheren Apoptose-Schwellwert funktioniert die Selbstkontrolle durch das Tumorsuppressor-Protein p53 nicht mehr so gut. Das erklärt, warum Entzündungen und Krebs oft zusammen auftreten.
Ähnlich verhält es sich mit HPV, dem humanen Papiloma-Virus. HPV ist eine relativ harmlose Virusinfektion, die aber als starker Risikofaktor für Gebärmutterhals-Krebs bekannt ist. HPV hat die Fähigkeit NF-kB in befallenen Zellen anzuheben. Dies dient der Überlebensstrategie des Virus, das sich so vor T-Killer-Zellen schützt. Gleichzeitig wird aber auch der Apoptose-Schutz gegen Krebs ausgehebelt. Sollte in HPV-befallenen Zellen eine Mutation auftreten kann der dadurch möglicherweise entstehende Krebs nicht mehr (durch p53) bekämpft werden.
Andere Senker von NF-kB
Die Antikrebs-Wirkung von Tocotrienolen wird hier durch Ihre Wirkung auf den Transkriptionsfaktor NF-kB erklärt. Es gibt noch eine ganze Reihe anderer Senker von NF-kB, die gleichfalls gegen Krebs wirksam sein müssten. Für eine Reihe von NF-kB wirksamen Stoffen wurde dies bereits festgestellt. Beispielsweise bei Curkumin (Gelbwurz) und EGCG (in grünem Tee). Diese Substanzen zeigen Antikrebs-Wirkung und sind NF-kB Senker. Sie können vermutlich synergistisch zusammenwirkend mit Tocotrienol eingesetzt werden. Allerdings ist bei diesen NF-kB-Senkern keine Dosierung oder einfache Anwendungsform bekannt. Tocotrienole sind dagegen als Vitamin im Körper gut reguliert und anwendbar. Es sind Höchstmengen eingerichtet und es besteht der grosse zusätzliche Vortei der topischen Anwendung da Tocotrienole die Haut sehr gut durchwandern.
Es existieren weitere NF-kB Senker die allerdings erhebliche Nebenwirkungen oder Giftigkeit aufweisen (beispielsweise Nicotin). Man kann davon ausgehen, dass in Zukunft unter den NF-kB Senkern weitere gute Substanzen gefunden werden, die die Wirksamkeit von Chemotherapien und Krebsbehandlungen weiter verbessern werden.
Momentan stellen sich T3 / Tocotrienole als ungiftiges und effizientes Mittel dar um die Wirkung von Chemotherapien und allen weiteren denkbaren Krebsbehandlungen, sowie die Selbstheilungskraft zu verbessern.
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