Tocotrienole bei Gastritis / Stress
Die folgende Studie untersuchte den Einfluss von Tocopherol und Tocotrienol auf durch Stress erhöhte Magensäure: A comparison between tocopherol and tocotrienol effects on gastric parameters in rats exposed to stress.
In der Studie wurden Ratten Stresssituationen ausgesetzt, worauf der Gastrin-Spiegel und Säuregrad der Magensäure deutlich anstieg. Dies kann zu Verletzungen im Magen-Darmtrakt führen ("Magengeschwür durch Stress"). Ausserdem kam es zu Lipid-Peroxidation und Entzündungserscheinungen im Gewebe was einen Risikofaktor für Magenkrebs darstellt.
Hier kommt die gute Nachricht:
Tocotrienole konnten die durch Stress hervorgerufenen Veränderungen in der Magensäure und im Gastrin-Spiegel blockieren.
Dies ist insofern besonders interessant, weil Standard-Medikationen zur Entzündungehemmung die Entwicklung von Magengeschwüren deutlich steigern.
- Eine Dauermedikation mit NSAR (z. B. Aspirin, Diclofenac) erhöht das Risiko für ein Geschwür um das Vierfache.
- Werden NSAR mit Glucocorticoiden (Cortison) kombiniert, steigt das Risiko auf das Sechzehnfache der Normalbevölkerung.
Eine andere Medikation, sogenannte Protonenpumpenhemmer, die die Ausschüttung von Magensäure bremsen sind mit 26 MRD US$ eins der weltweit meistverwendeten Medikamente und haben ebenfalls ernsthafte Nebenwirkungen wie Verdauungsstörungen, Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Hautveränderungen, veränderte Leberwerte, vermehrte Lungenentzündungen, Frakturen, Nierenerkrankungen und, wie das Ärzteblatt (Feb.2016) mitteilt, Demenz.
Wenn man den Entzündungsschmerz durch diese Standard-Medikamente bekämpft, wird dadurch gleichzeitig die Schutzfunktion der Magenschleimhaut reduziert. Ein Ausweg speziell für den Magen wären Tocotrienole, die ja entzündungshemmend wirken, gleichzeitig die überhöhte Magensäure bekämpfen und den Schutz der Magenschleimhaut NICHT verletzen.
Im Text der Studie:
Übersetzt: "Freie Radikale können eine Rolle bei Verletzungen des Magen-Darm-Traktes durch Stress eine Rolle Spielen. Sowohl Tocopherol als auch Tocotrienole konten die Lipid-Peroxidation reduzieren. Aber nur Tocotrienole konnten die durch Stress hervorgerufenen Änderungen der Magensäure und den Gastrin-Spiegel verhindern."
(Im englischen Originaltext: " These findings implicated that free radicals may play a role in the development of gastric injury in stress and supplementation with either TF or TT was able to reduce the lipid peroxidation levels compared to the control rats. We conclude that both tocopherol and tocotrienol are comparable in their gastro-protective ability against damage by free radicals generated in stress conditions, but only tocotrienol has the ability to block the stress-induced changes in the gastric acidity and gastrin level.")
Leinöl dazu
Studien haben gezeigt, dass die tägliche Einnahme von Leinöl eine hervorragende Wirkung gegen Geschwüre im Magen zeigte. Das Leinöl konnte sogar besser vor Magengeschwüren schützen als das üblicherweise eingesetzte schulmedizinische Medikament (Ranitidin). Für eine gesunde Ernährung werden 1 bis 3 Esslöffel Leinöl täglich empfohlenen. Dies ist also ganz besonders auch für Menschen mit Magenproblemen hilfreich. Leinöl mit Tocotrienolen scheinen eine sehr gute Kombination zu sein.
Theoretische Überlegungen
Die Entzündungshemmung von Tocotrienolen basiert - nach gegenwärtigem Stand der Forschung - auf der deutlichen Senkung des Transkriptionsfaktors NF-kB, also sozosagen auf der höchsten Kommandoebene. Schmerzmittel wie Diclofenac setzen hingegen auf der untersten Ebene an, nämlich durch Blockierung der COX, die die Entzündungs-Prostaglandine katalysiert. COX ist aber auch zur Produktion der "guten" Prostaglandine, insbesondere des Magenschutzfaktors notwendig. Bekanntermaßen kann dauerhafte Einnahme von Aspirin zu Magensgeschwüren führen. Die bessere Alternative sind also Tocotrienole und auch omega-3 Fettsäuren, die die Produktion der Entzündungs-Fettsäure Arachidonsäure (AA) herabsetzen.
Als häufige Ursache für die Entstehung von Magengeschwüren wird auch das Bakterium Heliobacter pylori gesehen. Drei Viertel der Patienten mit Magengeschwür weisen eine Besiedlung durch das Bakterium auf. Beim Zwölffingerdarmgeschwür sind es sogar 99 %. Heliobakter pylori gehört zu den Pathogenen, die NF-kB aktiv erhöhen (siehe z.B.1,2). Dies führt zur Bildung von Anti-Apoptose-Molekülen, die das Immun-System bei der Bekämpfung des Bakteriums hindert (und die Gefahr der Krebs-Entstehung erhöht). Durch Senkung des NF-kB mithilfe von Tocotrienol wäre eine verbesserte Immunabwehr gegen Heliobakter pylori und gleichzeitig verbesserter Krebsschutz zu vermuten.
Anwenderbericht
Aktuell liegt uns ein positiven Anwenderbericht vor, bei Gastritis mit 40mg Tocotrienol/d in einem Esslöffel Leinöl.
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