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Tocotrienol-Funktion kurz erklärt

Tocotrienole schematischer Aufbau

Tocotrienole sind natürliche Versionen von Vitamin E mit einer 3-fach ungesättigten Seitenkette. Das macht sie deutlich kleiner und beweglicher und führt zu einer 40- bis 60-fach stärkeren antioxidativen Wirkung an Zellmembranen.[1][2]

aufbau von Zellmembranen

Vitamin E ist als Antioxidans für den Schutz der Zellmembranen, anderer Lipide und DNA vor Peroxidation (durch "freie Radikale", ROS) zuständig. Tocotrienole erfüllen diese Vitamin E-Funktion zig-fach besser (sind aber nicht sehr langlebig).

Ausserdem steuern die Tocochromanole wichtige Signalwege in den Zellen. Beispielsweise:

Der Transkriptionsfaktor NF-κB ist redox sensibel, er wird durch oxidativen Stress (ROS) aktiviert und dementsprechend durch Tocotrienol-Vitamin E deaktiviert.[3]

NF-κB (N-F-kappa-B) ist in allen Körperzellen vorhanden. Wird es aktiv, bewirkt es die Aktivierung zahlreicher  Ziel-Gene, die die Zelle allesamt in eine Art "Notfall-Modus" versetzen. Durch die starke antioxidative Wirkung der Tocotrienole können NF-kB-Wirkungen an folgenden Ziel-Genen verhindert bzw. reduziert werden:

Vorteil der NF-kB Hemmung durch Tocotrienole

Tocotrienole hemmen NF-kB durch Einfluss auf die ROS. Das bedeutet, dass  die Reaktion auf neue Gefahrenreize (z.B. bakterielle Antigene) weiterhin bestehen bleibt.

Andererseits wird NF-kB auch durch andere Stoffe aktiviert, wie beispielsweise Zytokine (z. B. TNF-α und IL-1β) oder auch bakterielle und virale Antigene. Glücklicherweise wird so ein "berechtigter" Entzündungsreiz (beispielsweise durch eine akute Infektion) durch Tocotrienole nicht gedämpft. Einer der wesentlichen Vorteile von Tocotrienol ist es nicht generell entzündungshemmend zu wirken, sondern dass lediglich die sich durch ROS selbst unterhaltende oder verstärkende Entzündung eingebremst wird.

Weitere Tocotrienol-Funktionen

Vitamin E allgemein und insbesondere Tocotrienole dienen der Integrität der Zellmembranen. Damit auch der darin enthaltenen Rezeptoren für Hormone. Dadurch wird die Wirkung von Hormonen und Botenstoffen verbessert.

aufbau von Zellmembranen

Das erklärt die positive Wirkung bei Diabetes[6] und auf den Insulin-Spiegel und die postitive Wirkung beim Knochenwachstum[7].

Die Pubmed-Referenzen "[]" stellen in der Regel nur ein Beispiel für eine Reihe ähnlicher Arbeiten dar.