Geranylgeraniol (GG)
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Warum nehmen die Leistungsfähigkeit von Körper und Gehirn, die Knochendichte, Muskelmasse und der Hormonstatus mit zunehmendem Lebensalter immer mehr ab?
Eine Erklärung ist: weil die Eigenherstellung von Geranylgeraniol ( kurz GG , sprich "Chi-Chi") abnimmt. GG ist ein zentral wichtiges Element für den Stoffwechsel in Pflanzen, Tieren und Menschen. Hier, wie es funktioniert:
Wie man sieht wird es aus Nahrung hergestellt und führt zu folgenden Endprodukten:
CoQ10 (CoenzymQ10). Das brauchen wir, weil die Mitochondrien damit die Energie für alle Lebensprozesse bereitstellen. Das ist besonders wichtig für die energiehungrigen Organe Gehirn, Herz und Leber.
CoQ10 wird aus zweieinhalb GG aufgebaut - in jeder Zelle. Weniger GG (durch Alterung) bedeutet weniger CoQ10 und damit weniger Energie. Das erklärt die mit den Lebensjahren nachlassende Leistung dieser Organe. CoQ10 kann man zwar direkt zu sich nehmen, GG funktioniert aber sogar besser - da das leichter aufgenommen wird.
Unsere Muskelzellen stellen viel Protein her und benötigen dafür (neben Aminosäuren) - GG. Weniger GG (durch Alterung) bedeutet weniger Muskelmasse, was den altersbedingten Muskelschwund (Sarkopenie) erklärt. Dieser Muskelschwund beginnt schon etwas mit 30 und wird deutlich ab 50 Jahren.
Ausserdem erhalten viele weitere Proteine einen "Anbau" aus GG, was für viele weitere Lebensfunktionen essentiell ist.
Unsere Knochen benötigen Vitamin K2 um das Kalzium einlagern zu können. Unser Körper stellt Vitamin K2 (MK4) aus Vitamin K1 her - durch Einbau von GG. Weniger GG (durch Alterung) bedeutet weniger Knochendichte. Das erklärt den zunehmenden Knochenabbau mit den Lebensjahren. Übrigens ist Vitamin K2 auch ein wichtiger Faktor gegen Atherosklerose ("Arterienverkalkung").
Auch unsere Geschlechtshormone (z.B. Testosteron, Östrogen, Progesteron) brauchen GG zum Aufbau. Weniger GG (durch Alterung) trägt bei zu der geringeren Versorgung mit Geschlechtshormonen, was für vielerlei Alterserscheinungen verantwortlich ist.
Einfluss durch Alterung, Statine, Bisphosphonate
In den Zwischenstufen hin zum GG gibt es einige Hindernisse. Die schwarzen Pfeile zeigen wie unsere Enzyme arbeiten, die roten, wo Blockaden sind.
Beispielsweise Statine (Cholesterinsenker). Sie blockieren den Weg in einem frühen Stadium, wodurch weniger Cholesterin entsteht (40-60%). Leider wird dadurch auch GG blockiert und dessen Folgeprodukte CoQ10, Muskelprotein, MK4 und Hormone. Das erklärt z.B. die häufigen Muskelprobleme durch die Statine.
Bisphosphonate werden ebenfalls sehr häufig verordnet um Knochenabbau zu verhindern (Osteoporose). Sie blockieren den Weg zum GG ebenfalls (nur an anderer Stelle). Ironischerweise wird dadurch auch das Vitamin K2 blockiert, das eigentlich zum Knochenaufbau nötig ist.
Ausserdem wird das ganze auch durch die normale Alterung verlangsamt. Und zwar so, dass das CoQ10 im Herzen mit 40 Jahren schon auf 68% absinkt (mit 80 auf 43%). Das erklärt die nachlassende Leistungsfähigkeit im Alter.
Aber wie man sieht kann man GG auch direkt zu sich nehmen. Der Tagesbedarf wird auf 150 mg bis 300 mg geschätzt.
In einigen Nahrungsmitteln ist es enthalten, aber nur in kleinen Mengen (bis zu 1 mg pro 100 g). Diese sind: Grünes Blattgemüse (Spinat, Grünkohl, Rucola): 0,1-1 mg, Avocado: 0,1-0,5 mg, Mandeln und andere Nüsse: 0,1-0,5 mg, Olivenöl: 0,1-0,5 mg, Sesamsamen: 0,1-0,5 mg, Brokkoli: 0,1-0,3 mg, Karotten: 0,1-0,3 mg, Kürbis: 0,1-0,3 mg, Sonnenblumenkerne: 0,1-0,5 mg, Tomaten: 0,05-0,2 mg, Orangen und Zitrusfrüchte: 0,05-0,2 mg, Sojabohnen und Sojaprodukte (Tofu): 0,1-0,5 mg. Da niemand 10 kg Spinat pro Tag essen kann, kann das aber nur einen kleinen Teil des Bedarfs decken.
Die gute Nachricht ist: man kann dieses GG auch supplementieren. Neuerdings stehen Extraktionen aus der Pflanze Bixa orellana (Annatto) zur Verfügung. Damit kann man mit einigen Tropfen die 150 - 300 mg erreichen.
Wir gehen davon aus, dass dies in den nächsten Jahren eine zunehmend wichtige Rolle spielen wird. Auch, weil einige sehr häufig verordnete Medikamente die GG-Synthese blockieren, nämlich Statine und Bisphosphonate.
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