Ist die dauerhafte Einnahme von Tocotrienol-Vitamin E sinnvoll / nötig / natürlich ?
Kurze Antwort: meistens ja, manchmal nicht nötig. Sie führen sich ja auch sonst täglich möglichst gute Nahrung zu. Warum sollte man das mit ausgesuchten Lebensstoffen anders halten?
Viele Effekte, die man mit der Zufuhr von Tocotrienol-Vitamin E erzielen kann bestehen nur solange die Einnahme weiter betrieben wird, manchmal genügt auch eine kurzzeitige/einmalge Anwendung.
Handelt es sich um eine temporäre Beeinträchtigung, wie beispielsweise Gelenkschmerz oder eine Hautrötung kann die einmalige oder kurzzeitige Anwendung den Teufelskreis mit dem sich die Entzündung aufrecht erhält durchbrechen und ist dann nicht mehr nötig.
Besteht eine dauerhafte Reizung (beispelsweise bei einem mechanisch schadhaftem Gelenk - Athrose) so kann die Auswirkung mit dauerhaft zugeführten Tocotrienolen gelindert werden. Ausserdem werden so mittelfristig Heilungsprozesse begünstigt, die eine Besserung versprechen.
Es gibt Studien mit Mengen, die etwas über dem liegen, was über Nahrungsmittel erreichbar ist und die eine interessante Besserung chronisch ungünstiger Vorgänge belegen. Das betrifft beispielsweise die Blutfette (Herz/Kreislauf), Entzündungsvorgänge im Gehirn oder Alterserscheinungen ("Altersgebrechlichkeit"). Hier kann mit mittleren Mengen, die weit über den in der orthomolekularen Medizin verwendeten Mengen liegen, sehr schöne Ergebnisse erzielen.
Natürlich: Ist die dauerhafte Zufuhr von Vitaminen wie Tocotrienol-Vitamin E denn überhaupt "natürlich"?
Selbstverständlich sind alle Vitamine lebensnotwendig und müssen dem Menschen (und Tieren) lebenslang mehr oder weniger regelmäßig zugeführt werden. Neben 13 Vitaminen und 20 Mineralstoffen brauchen wir noch eine ganze Reihe weiterer essentieller Stoffe wie Protein, Energie(Kalorien), essentielle Fette, Luft und Wasser.
Das ist aber kein grundsätzliches Problem, denn die Lebewesen von denen wir uns ernähren (Pflanzen sind auch Lebewesen) basieren auf sehr ähnlichen Zellen und sind geeignet uns alle notwendigen Stoffe zuzuführen.
Es ist aber schon eine gute Auswahl von Nahrung nötig, denn manche Lebewesen enthalten manches nur in sehr kleiner Menge (beispielsweise fast kein Vitamin C in Korn und Fleisch). Hinzu kommt, dass wir uns ja fast ausschliesslich aus einer Landwirtschaft ernähren, deren Produkte schon weit von einer natürlichen Zusammensetzung entfernt sind.
- die meistproduzierten Produkte der Landwirtschaft enthalten relativ viel Nahrungsenergie (Kalorien) bei verhältnismäßig weniger Vitaminen/Mineralien/natürlichen Begleitstoffen (Antioxidantien,Phytosterole,sekundäre Pflanzenstoffe). Wir versuchen das durch ausgewählte Produkte auszugleichen, die einzelne Vitamine besonders reichlich enthalten ("Leckerbissen"). Aber gelingt uns das bei allen 52 essentiellen Stoffen?
- Einzelne Stoffe sind besonders gut für den Organismus. Mehr davon verbessert unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit und Langlebigkeit
- Höhere Anforderung durch unsere ungewöhnliche Langlebigkeit. Mit zunehmendem Lebensalter verlangsamen sich viele Prozesse. Dem kann man durch höhere Zufur einiger Stoffe entgegenwirken.
- Hohere Anforderung durch unsere Lebensweise mit Umweltgiften und dichtem Zusammenleben
Sind Tocotrienole denn überhaupt in der natürlichen Nahrung enthalten?
Tocotrienole sind zu allen Zeiten in der unserer Nahrung enthalten gewesen. Seit der Jungsteinzeit sind das vor allem Gerste (als Grundnahrungsmittel Zufuhr ca 38 mg T3/d), Reis, Traubenkerne, einige Früchte. Beispielsweise "Indianer" in Amerika verwenden mit Annatto/Roucou täglich eine gute Tocotrienol-Quelle.
Alle Öle und Fette in Pflanzen enthalten verschiedene Vitamin E Isomere. Einige Pflanzen setzen mehr auf die langlebigen aber wenig effektiven Tocopherole. Andere, besonders tropische Pflanzen enthalten mehr von den viel effektiveren aber kurzlebigeren Tocotrienolen.