Antikoagulationstherapie und Vitamin E/Tocotrienole
Antikoagulationstherapie (im Volksmund „Blutverdünner“) werden bei uns weitverbreitet verordnet um der Gefahr von Infarkten vorzubeugen. Es existiert dazu eine Reihe von Medikamenten, beispielsweise ASS (Aspirin), Heparine und Antikoagulantien auf der Basis von Cumarinen (Marcumar® etc).
Alle diese Medikamente haben weitreichende Nebenwirkungen. Die Medikamente können auch überdosiert werden, was ähnlich wie bei einem "Bluter" zu spontanen Blutungen ins Gewebe (blauer Fleck) oder zu hemorrhagischem Gehirnschlag führen kan.
Wie im vorhergehenden Kapitel beschrieben, kann die Herabsetzung der Blutgerinnung auch durch Vitamin E, insbesondere durch Tocotrienol-Vitamin E erreicht werden.
Was aber, wenn sie Marcumar oder ähnliches einnehmen UND Vitamin E / Tocotrienole?
Dann besteht die Möglichkeit, dass sich die Blutgerinnung schon alleine durch das Vitamin E normalisiert hat und folglich die Medikamente überdosiert sind. Das kann nur bei relativ viel Vitamin E geschehen, wie beispielsweise 200 bis 400 mg. Die Folge sind verlängerte Blutungszeiten.
Personen, die gerinnungshemmende Medikamente (Marcumar etc) einnehmen und die Vorteile einer guten Vitamin E Versorgung erlangen wollen, sollten darum den Arzt, der die Medikamente verschrieben hat konsultieren. Die gewünschte Blutgerinnung kann durch einen Bluttest ermittelt und neu eingestellt werden. Eine Möglichket für den Arzt wäre beispielsweise das Coumarin zeitweise abzusetzen und nach einigen Wochen mit Vitamin E neu zu entscheiden ob Marcumar etc. noch nötig ist oder die Dosis herabgesetzt werden kann oder muss. Cumarine haben eine Halbwertzeit von 6 Tagen (Info zu Marcumar), es gibt also eine längere Übergangszeit.
Coumarin/ Marcumar, Feinde des Vitamin K
Die meistverwendeten Medikamente für den besprochenen Zweck sind Vitamin K Antagonisten. Das heisst sie zerstören (zum Teil) das für die Blutgerinnung notwendige Vitamin K.
Vitamin K ist im Körper aber auch noch für andere Zwecke nötig als nur zur Blutgerinnung. Insbesondere wird es benötigt um das Calcium aus der Nahrung zu den Knochen zu bringen (gegen Osteoporose). Ausserdem spielt es eine Rolle bei der Zellwachstumsregulierung, also gegen Krebs. Es gibt sogar eine Reihe von Studien, die wichtige Antikrebs-Wirkungen bei Vitamin K nachweisen (ein zusammenfassender Text, engl. PMID 12946240).
Die genannten Fakten legen nahe zur Gerinnungshemmung Tocotrienole und Vitamin E einzusetzen, oder, falls dies nicht ausreicht, lieber neuere Medikamente zur Gerinnungshemmung die das Vitamin K nicht antasten ( beispielsweise DOAK / NOAK oder Heparine).