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Ein Fall von Maculadegeneration

Wie im Kapitel Maculadegeneration beschrieben wäre eine positive Wirkung der Tocotrienole bei Maculadegeneration zu erwarten. In dem folgenden Einzelfall wurde mir nun der folgende schöne Einzelfallbericht gemeldet.

Vorgeschichte: Eine Frau, 64, keine Einnahme von Medikamenten, bekommt beim Augenarzt die Diagnose: Makuladegeneration. Während zuächst nur ein Auge von Sehkraftverlust betroffen ist, verschlechterte sich vor etwa einem Jahr auch die Sehschärfe am zweiten Auge. Ärzlicherseits wurde keine Behandlung in Aussicht gestellt. Da keine Nebenwirkungen zu befürchten waren und Aussicht auf Erfolgt bestand, entschloss sie sich zur Anwendung von Tocotrienolen.

 

1) d-T3 wirkt anti-angiogenesisch "We showed delta-T3 (2.5-5 microM) completely abolished proliferation, migration and tube formation of human umbilical vein endothelial cells (HUVECs)" . [PMID 19702331] etliche andere

2) Die anti-angiogenese scheint durch alpha-Tocopherol (herkömmliches Vitamin E) gestört zu werden [PMID  25662730]

3) Tocotrienole, erreichen das Auge auch bei lokaler Anwendung (topisch) [PMID 15506242] [PMID 15506242].

4) Die altersbedingte Makuladegeneration scheint stark mit Entzündungsprozessen in Verbindung zu stehen [PMID 26292978]. Da bieten sich die nebenwirkungsfreien entzündungshemmenden Tocotrienole an.

5) Die Anti-Angiogenese-Wirkung erfolgt gemäß der Studie in (1) und gemäß einer Vorläuferstudie (publiziert Asia Pac J Clin Nutr 2008;17(S1):253-256) zuverlässig bei T3-Konzentrationen von 10 uMol. Bei niedrigen Konzentrationen erbrachten die Studien aber einen Anstieg der HUVEC-Formation.

Die gegenwärtigen Erkenntnisse scheinen neue Studien mit dem Einsatz von Tocotrienolen gegen die Makuladegeneration zu rechtfertigen. Dies könnte zu einem T3-basierten Medikament führen. Da Tocotrienole aber als Naturstoff nicht patentierbar sind und Pharmaunternehmen so keinen Anreiz zur Medikamentenentwicklung haben, müsste die weitere Forschung wohl durch öffentliche Forschung weitergetrieben werden.

Als Spezialist für Tocotrienole möchte ich die folgenden Randbedingungen für neue Studien vorschlagen:

  1. Die Dosierung sollte eher hoch gewählt werden, da die in (1) erwähnten "(2.5-5 microM)" an der oberen Grenze des oral erreichbaren Spiegels liegen. Für Menschen wäre eine hohe Dosierung beispiesweise 600 mg T3/d. Wegen der kurzen Halbwertzeit im Plasma sollte die Gesamtmenge in 2 bis 4 Teile über den Tag verteilt werden.
  2. Aus (2) folgt, dass darauf geachtet werden muss, dass a) kein zusätzliches alpha-Tocopherol eingenommen wird, und b) Tocotrienol-Quellen mit einem niedrigen Gehalt an Tocopherolen eingesetzt werden sollen.  Delta-Tocotrienol (also Annatto) sollte bevorzugt verwendet werden - da bei (1) erfolgreich.
  3. Aus (3) und (1) folgt, dass die orale Gabe von T3 durch eine topische Applikation um das Auge ergänzt werden sollte. Tocotrienole bewegen sich relativ schnell um einige Zentimeter unter die Haut, was  ebenso wie die Studien bei (3) möglich erscheinen lässt, sie nicht im Auge sondern auf der umgebenden Haut anzuwenden.
  4. Aus (5) folgt, dass niedrige Gewebekonzentrationen sogar eine gegenteilige Wirkung entfalten könnten. Alle Anwendungen müssen daher mindestens bei hohen Dosierungen und mit konsequenter Anwendung erfolgen.

(4) empfiehlt  Tocotrienole für die Anwendung am Auge.
Eine Studie von 2012 legt die zusätzliche Verwendung auch von Resveratrol und sowie von "zinc, antioxidants, carotenoids, n-3 essential fats" und Vitamin D nahe. Resveratrol empfiehlt sich insbesondere, da es als NF-kB Hemmer eine zu Tocotrienol möglicherweise synergistische Wirkung haben könnte.

Zusammenfassung: Die Einnahme von Tocotrienolen sowie die topische Applikation um das Auge könnte durch die anti-angiogenetische und die entzündungshemmende Wirkung einen einfachen und nebenwirkungsfreien Beitrag zur Behandlung von Makuladegeneration darstellen.