Sport mit Tocotrienolen
Sport - Was hat Tocotrienol-Vitamin E damit zu tun?
Sehr viel, denn Sport ist immer mit relativ hoher körperlicher Leistung verbunden, mit hohem Energieverbrauch.
Die Energie wird in den Zellen durch die Mitochondrien in den Zellen erzeugt. Dieser Vorgang ist nur etwa zu 98% effizient, das bedeutet etwa 2% des verwendeten Sauerstoffs enden in aggressivem Sauerstoff (ROS), gemeinhin als "freie Radikale" bezeichnet.
Kurz gesagt: viel Sport macht auch viele freie Radikale. Und diese schädigen die Zellstrukturen und erzeugen Entzündungen, die wiederum die Zellen auf die viel uneffizientere Milchsäurevergärung umstellen (in Wissenschaftssprache: nur 2 ATP bei der Glycolyse, aber 38 ATP in aerober Verbrennung).
Natürlich hat die Natur ein Gegenmittel, um die 2% radikal gewordenen Sauerstoffatome abzufangen, die Antioxidantien. Das Antioxidans an den Zellmembranen - also auch den Mitochondrien - ist ausschliesslich das Vitamin E. Herkömmliches Vitamin E (alpha-Tocopherol) kann aber in der Menge nicht sehr gesteigert werden um beispielsweise durch Sport erhöhte Anforderungen. Alpha-Tocopherol kann sich als Radikal anreichern. Aber nicht Tocotrienol-Vitamin E, da es weitaus beweglicher (50-fach) ist und seine Abtransporter und den radikalen Sauerstoff viel schneller erreicht.
Dies verkürzt so die Reconvaleszenz-Zeit nach dem Sport, beziehungsweise verlängert die Leistungszeit.
Studien? Anscheinend haben Tocotrienole sehr gute Auswirkung auf die Ausdauerleistung:
Beispielsweise diese hier: Tocotrienols and Whey Protein Isolates Substantially Increase Exercise Endurance Capacity in Diet -Induced Obese Male Sprague-Dawley Rats. 2016 Apr 8;11(4):e0152562. doi: 10.1371/journal.pone.0152562. eCollection 2016.
Ergebnis: Mit Tocotrienol erreichten Versuchstiere 50% mehr Ausdauerleistung als die Kontrollgruppe.
Im Bild 4.D (Bild öffnen) sehen Sie die deutlich verbesserte Laufleistung in den TCT (=T3) Gruppen.
Versuchsaufbau: Die Versuchstriere (gutgenährte Ratten) wurden zunächst an einem "Hamsterrad" trainiert. Und dann in Gruppen mit und ohne Tocotrienole (50 mg/kg) aufgeteilt. Nach 10 Wochen erreichten die Gruppen mit Tocotrienol über 50% bessere Laufleistungen. Gestet wurde die Zeit bis zur Erschöpfung, unterhalb ( 75% ) der maximalen Schnelligkeit. Die Forscher vermuten, dass die Ausdauersteigerung durch die beobachtete bessere Funktion der Mitochondrien erreicht wurde (höheres Membranpotential).
Eine frühere Studie (PMID 19705143) mit schlanken Tieren ergab nach 4 Wochen sogar die doppelte Ausdauer beim Schwimm-Test mit 25 mg/kg TRF und 145% Steugerung der Schwimmleistung bei 50mg/kg (TRF ist eine Fraktion mit ca 75% Tocotrienol). Es gibt Anzeichen, dass die Verbrennung von Fettsäuren gegenüber Zucker gesteigert wurde.
Ob das auch bei Radfahrern funktioniert? Oder Rennpferden? Da wäre sicherlich eine Steigerung nur um 10% ein unglaublicher Fortschritt. Ich denke wir sind weit davon entfernt, dass ein Vitamin als Dopingmittel eingestuft wird. Vielmehr müsste man die Verbesserung der Körperleistung durch eine verbesserte Versorgung mit Grundnahrungselementen, einen besseren Allgemeinstatus zurückführen.