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Cholesterin und Tocotrienole

Kurzfassung: Tocotrienole können gleichzeitig Cholesterin senken und die Blutgerinnung herabsetzen

Herzinfarkt un Schlaganfall  sind In Deutschland (und in allen „westlichen“ Ländern) die Hauptursachen für Todesfälle – mehr sogar noch als Krebs.  Und es sind schon viele relativ junge Menschen betroffen. Die Ursache sind meist Blutgerinsel (Thromben), die die Blutversorgung von lebenswichtigen Organen abschneiden. Das führt schnell zum Absterben der nicht mehr durchbluteten Bereiche, was im Herz und im Gehirn entsprechend schwerwiegende Folgen hat.

Um die Ursachen zu bekämpfen muss man die Ursachen für die Blutgerinsel und die Engstellen in der Arterien bekämpfen. Die Engstellen entstehen durch Ablagerungen in den Arterien und die bestehen zum großen Teil aus Cholesterin. Also versucht man den Cholesteringehalt des Blutes herabzusetzen, durch Diät und durch Medikamente. So wurde jahrzehntelang der Verzicht auf cholesterinhaltige Lebensmittel propagiert, beispielsweise Butter und Ei. Allerdings kommen nur etwa 20% des Cholesterins aus der Nahrung, den Rest stellt der Körper selbst her. Wir man die Blutfette durch Diät am besten beeinflusst benötigt einen eigenen artikel (in Kürze).

Als Medikamente massenhaft eingesetzt werden Statine. Sie senken tatsächlich den Cholesterinspiegel und verringern tatsächlich das Risiko von Infarkten. Allerdings haben sie massive und häufige Nebenwirkungen. Und sie erhöhen das Risiko an Krebs zu erkranken, so dass unter dem Strich gar keine lebensverlängernde Wirkung durch Statine besteht. Es muss einen besseren Weg geben.

Wieder sind es die Tocotrienole (mehrfach ungesättigtes Vitamin E), die den Cholesterinspiegel senken, und zwar durch direkten Einfluss auf das Enzym, das sie herstellt, die HMG-CoA-Reduktase.  Schon 1991 ergab eine Studie (doppeltblind, crossover ,n=30) mit nur 200 mg Palm-TRF/d innerhalb von 4 Wochen an Menschen signifikante Verbesserungen bei den Blutwerten Cholesterin (-15%), LDL Cholesterin (-8%), Apo B (-10%), Thromboxane (-25%), platelet factor 4 (-16%). [PMID 2012010, viele weitere].

Ich habe das selber ausprobiert. Zufällig war 10 Tage nach einem Bluttest ein weiterer fällig. In der Zwischenzeit ass ich – so etwa – 200 mg TRF (Tocomin).  Und siehe da, nach den 10 Tagen war mein Gesamt-Cholesterin um 30 Punkte gefallen. Es funktioniert.

200 mg Tocomin, das sind 84 mg Tocotrienole mit 21 mg alpha-Tocopherol, das ist eigentlich keine grosse Menge (241% NRV). Die Richtlinien der EFSA und DGE lassen sogar 2500% NRV zu, das zehnfache.

In der Zwischenzeit gibt es sogar eine Studie, die eine optimale Dosis herausgefunden hat:  250 mg Tocotrienole, also etwa doppelt so viel wie in meinem kleinen  persönlichen Experiment. [Dose-dependent Modulation of Lipid Parameters, Cytokines and RNA by δ-tocotrienol in Hypercholesterolemic Subjects Restricted to AHA Step-1 Diet]

Warum gibt es das nicht als Medikament?

Tocotrienole sind Vitamine, die in der Natur vorkommen und nicht patentiert werden können. Für die Entwicklung von Medikamenten sind in unserem Medizinsystem die Pharmafirmen zuständig. Die haben aber kein Interesse die teueren Prozeduren der Medikamentenzulassung für eine nicht patentierbare Substanz aufzuwenden. Im Gegenteil bedrohen natürliche Alternativen die Milliardenumsätze mit den Statinen. Medikamente mit Tocotrienolen sind nicht zu erwarten.

Warum funktioniert es „manchmal“ nicht?

Es gibt schon eine Vielzahl von Studien, die die Cholesterinsenkung durch Tocotrienole nachweisen. Auch darin kommen gelegentlich Einzelpersonen vor, bei denen die Cholesterinsenkung nicht funktionierte. Inzwischen ist klar warum: das waren Personen, die schon „Vitamin E“ eingenommen haben – in Form von alpha-Tocopherol.  Alpha-Tocopherol, das ist die Form von Vitamin E, die „überall“ drin ist, nach wie vor oft als „das beste“ angesehen wird und oft in hoher Dosis (400 IU) eingenommen wird.
Alpha-Tocopherol erhöht aber den Cholesterinspiegel und zerstört die cholesterinsenkende Wirkung von Tocotrienolen, wenn es über ca 30% des Gesamt-Vitamin E ausmacht.

Das bedeutet, wenn Sie 250 mg Tocotrienole aus Palmen einnehmen (22-24% alpha-Tocopherol)  dürfte man nur noch ca 8 weitere Prozent alpha-Tocopherol einnehmen – 20 mg. Das ist schon in vielen Multivitaminpräparaten drin. Wenn Sie Cholesterinsenkung durch Tocotrienole anstreben sollten Sie alles „andere“ Vitamin E meiden. Einige der Kapseln auf dem Markt enthalten schon ungünstigere Zusammensetzungen mit hohen Prozentanteilen von beispielsweise 28% alpha-Tocopherol – damit kann man keinen Einfluss auf die Blutfette erwarten.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen wären eigentlich durch 250 mg Tocotrienol zu erwarten?

  1. Herabsetzung der Blutgerinnung. Das ist genau das was gegen die Entstehung der Thromben wirkt und was in der Medikamentenmedizin durch zusätzliche Gerinnungshemmer bewirkt werden soll. Tocotrienole verbessern die Blutflüssigkeit. Daraus leitet sich auch die einzige Gegenanzeige ab: die Blutungszeit wird verlängert. Bei Operationen oder bei verstecktem Blutverlust durch Darmkrebs oder Collitis Ulcerosa vergrößert sich der Blutverlust. Tocotrienole dürfen bei Blutungsstörungen nicht eingesetzt werden und sollen vor Operationen abgesetzt werden.
  2. Die Oxidation der Plaques wird durch den verbesserten Antioxidativen Status herabgesetzt. Oxidation des Colesterin in den Plaques und Entzündung derselben sind wesentliche Gründe für das Voranschreiten von Plaques. Tocotrienole sind   exzellentes Antioxidantien und wirken entzündungshemmend.
    Eine Einzelstudie (n=50,placebokontrolliert,12 Monate) mit 200 mg TRF/d zeigte  sogar die Rückbildung von bereits bestehenden Verengungen der Halsschlagader (Karotistenose). Bei 92% der Testpersonen wurde darauf ein verbesserter Blutfluss ins Gehirn gemessen. [PMID 7776501]
  3. Senkung des Blutzuckerspiegels, Beispiel – 12%. Die Insulinresistenz (= Diabetes Typ II) wird verringert.
  4. Eine Reihe von weiteren positiven Wirkungen der Tocotrienole, beispielsweise auf Gehirn, Knochen, Nerven, Haut, Entzündungen aller Art.